Kopfschmerzen nach Alkohol

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Aktualisiert am: 20.12.2022
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Kopfschmerzen nach Alkohol: alles Wichtige in 30 sec.

  • Alkohol kann sofort oder zeitverzögert Kopfschmerzen hervorrufen. Dazu gehört auch Migräne.
  • Der sogenannte Kater entsteht beim Alkoholabbau in Acetaldehyd und ist umso stärker, je mehr Alkohol konsumiert wurde.
  • Auch die Dehydration durch Alkohol spielt eine Rolle bei der Entstehung von Alkohol-Kopfschmerzen.
  • Alkohole mit sogenannten Fuselstoffen stehen im Verdacht, die Kopfschmerzen zu verstärken.
  • Die Zufuhr von Wasser und ausreichend frische Luft können die Symptome eines Katers abmildern.
Inhalt

Unangenehme Folgen des Alkoholkonsums

Neben Übelkeit, Schwindelgefühlen und Müdigkeit gehören Kopfschmerzen zu den typischen Symptomen eines alkoholbedingten Katers, unter dem die meisten Menschen leiden, wenn sie zu viel Alkohol getrunken haben. Gerade die Kopfschmerzen werden häufig als unausweichliches Begleitübel beim Genuss von zu viel Bier und Wein in Kauf genommen. Immerhin gibt es zahlreiche Anti-Kater-Tipps, mit denen die Kopfschmerzen nach Alkohol angeblich schnell wieder verschwinden. Nur die wenigsten Menschen wissen, dass Alkohol unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen auslösen kann und dass nicht alle mit einfachen Heilmitteln zu lindern sind.

Welche Arten von Kopfschmerzen entstehen durch Alkohol?

Wenn von einem Kater die Rede ist, meint man hiermit zumeist eine ganze Reihe unangenehmer Symptome, die nach einem übermäßigen Alkoholkonsum vornehmlich am nächsten Morgen auftreten. Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen und eben die berühmten Kater-Kopfschmerzen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass Alkohol eine toxische Substanz ist, die dem Körper des Menschen erheblichen Schaden zufügt. Die entstehenden Kopfschmerzen sind jedoch nicht immer gleich. Die Medizin unterscheidet zwischen verschiedenen Kopfschmerzen durch Alkohol:

  • Sofortige alkoholinduzierte Kopfschmerzen
  • Zeitverzögerte alkoholinduzierte Kopfschmerzen
  • Migräne

Sofortige alkoholinduzierte Kopfschmerzen treten meist schon auf, während die Betroffenen noch dabei sind, ein Glas Wein oder eine Flasche Bier zu trinken. Normalerweise machen sich die ersten pulsierenden Kopfschmerzen nach Alkohol binnen drei Stunden nach dem Genuss alkoholischer Getränke bemerkbar. Der verzögerte alkoholinduzierte Kopfschmerz lässt sich dagegen deutlich mehr Zeit und kann bis zu zwölf Stunden nach dem Alkoholgenuss noch einsetzen. Hierbei handelt es sich um die typische Kopfschmerzvariante, die am nächsten Morgen das Aufstehen erschwert.
Daneben kann Alkoholkonsum auch Anfälle von Migräne begünstigen. Wer unter den chronischen Kopfschmerzattacken leidet, braucht teilweise nur wenige Schlucke Wein oder einen Schnaps zu trinken und wird daraufhin umgehend von einer Schmerzepisode heimgesucht. Allerdings gilt an dieser Stelle zu bemerken, dass bisherige Studien zum Zusammenhang von Ethanol und Migräne unterschiedliche Ergebnisse liefern. Experten gehen davon aus, dass Alkohol genauso wie andere Bestandteile der Ernährung Migräne triggern kann. Ob und inwiefern hierbei noch andere Ursachen relevant sind, ist aber noch nicht ausreichend geklärt.

Wie entstehen Kopfschmerzen nach Alkohol?

Kopfschmerzen nach AlkoholUm die verschiedenen Symptome, die große Mengen alkoholischer Getränke auslösen können, ranken sich viele Mythen. Häufig ist zu hören, dass Übelkeit, Kopfweh und Schwindel deutliche Anzeichen einer Alkoholvergiftung sind. Andere Meinungen führen die Schmerzen im Kopf darauf zurück, dass Alkohol dem Körper zu viel Wasser entzieht. Wieder andere machen die konkrete Alkoholsorte für den Kater und seine Begleiterscheinungen verantwortlich. Fakt ist, dass all diese Erklärungen einer gewissen Richtigkeit nicht entbehren. Fest steht allerdings auch, dass die Medizin bisher noch nicht hinreichend klären konnte, welche Mechanismen und Ursachen die starken Kopfschmerzen nach Alkohol auslösen.

Der Kater entsteht beim Alkoholabbau

Ethanol ist eine toxische Substanz, die im Körper von der Leber verstoffwechselt wird. Die Leber verwandelt Ethanol zunächst in Acetaldehyd, bevor sie diesen Stoff zu unschädlichem Acetat verarbeiten kann. Acetaldehyd ist ebenfalls eine für den Körper sehr belastende Substanz, die sich unter anderem auf den Zytokininstoffwechsel auswirkt, sowie die Bildung freier Sauerstoffradikale begünstigt. Beides kann Symptome wie Kopfschmerzen hervorrufen. Insofern sind die verschiedenen Kater-Symptome einerseits ein Zeichen für eine Alkoholvergiftung, andererseits aber auch eine unangenehme Begleiterscheinung des Alkoholabbaus.

Die Kopfschmerzen werden durch Dehydration ausgelöst

Ganz ähnlich wie Kaffee besitzt Alkohol eine harntreibende Funktion. Obwohl man den ganzen Abend alkoholische Getränke zu sich nimmt, dehydriert der Körper dadurch allmählich. Das zeigt sich häufig daran, dass man während des Trinkens im Verhältnis zur aufgenommenen Menge an Flüssigkeit sehr viel häufiger auf die Toilette muss als normalerweise. Doch nicht nur, dass der Körper viel Wasser verliert, ist bedenklich. Mit dem Wasser werden auch wichtige Mineralstoffe ausgeschwemmt. Das kann die unangenehmen Symptome des Katers zusätzlich verstärken.

Bestimmte Alkoholsorten verstärken den Kater

Nicht nur die konsumierte Menge Alkohol, sondern auch die Alkoholsorten, die jemand trinkt, können einen Einfluss auf die Alkohol-Kopfschmerzen am nächsten Tag haben. So weisen zum Beispiel Wein, Likör oder Tequila größere Mengen an sogenannten Fuselstoffen auf. Diese stehen im Verdacht die körperlichen Beschwerden nach dem Trinken zu verschlimmern. Darüber hinaus können zuckerhaltige Getränke wie Cocktails und Liköre das Kopfschmerzrisiko weiter befeuern, weil Zucker die Alkoholaufnahme beschleunigt. Wer beim Trinken raucht, belastet sein Gehirn zusätzlich durch Sauerstoffmangel, was die Kopfschmerzgefahr noch am gleichen Abend erhöht.

Was hilft gegen Kopfschmerzen nach Alkoholkonsum?

Obwohl die Ursachen für die Entstehung von Alkohol-Kopfschmerzen nicht endgültig geklärt sind, gibt es zahlreiche Tipps, mit denen man dem Kater angeblich vorbeugen kann. So sollte nach jedem alkoholhaltigen Getränk stets ein ganzes Glas Wasser getrunken werden, um der Dehydration entgegenzuwirken. Der Verzehr von fetthaltigem Essen vor dem Alkoholgenuss soll die Alkoholaufnahme ins Blut verzögern, wohingegen salzhaltige Snacks während des Trinkens für die Elektrolyte förderlich sein sollen. Ebenfalls ein weit verbreiteter Tipp ist es, Kopfschmerztabletten wie Paracetamol schon vor dem Zubettgehen einzunehmen, weil dies dafür sorgen soll, dass Schmerzen im Kopfbereich gar nicht erst auftreten. Dies ist jedoch gefährlich, weil sich durch die gleichzeitige Einnahme verstärkt lebertoxische Stoffe bilden – das gilt schon bei normalen Dosierungen.

Das sogenannte Konterbier am nächsten Tag ist als Tipp grundsätzlich eher abzulehnen, während ein reichhaltiges Katerfrühstück sowie Bewegung an der frischen Luft empfehlenswert sind. Sie sorgen zwar nicht zwangsläufig dafür, dass Kopfschmerzen nach Alkohol verschwinden, verbessern aber allgemein das Wohlbefinden. Der beste Tipp gegen den Alkoholkater am nächsten Tag bleibt aber noch immer, den Konsum zu reduzieren und Alkoholisches nur in geringen Mengen oder gar nicht zu sich zu nehmen.

Hilft Alkohol gegen Kopfschmerzen?

Wenn von Kopfschmerzen und Alkohol die Rede ist, muss auch berücksichtigt werden, dass Ethanol immer wieder als Mittel gegen leichte oder mittlere Spannungskopfschmerzen und ähnliche Beschwerden empfohlen wird. Diese Wirkung lässt sich darauf zurückführen, dass Alkohol den Botenstoffwechsel beeinflusst und für eine veränderte Aufnahme und Ausschüttung diverser Hormone verantwortlich ist. Einige dieser Hormone sorgen für eine eingeschränkte Reizweiterleitung, was tatsächlich eine schmerzlindernde Wirkung der Getränke zur Folge haben kann. Gleichzeitig steigt für Menschen mit häufigen Kopfschmerzen jedoch mit jedem Schluck die Gefahr in eine Alkoholsucht zu rutschen. So sollte Alkohol aufgrund seines hohen Abhängigkeitspotenzials keineswegs als Schmerzmittel missbraucht werden. Unabhängig von den Gründen des Alkoholkonsums, sollten Betroffene, die ohne Bier oder Rotwein nicht mehr durch den Alltag kommen, umgehend therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

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